
Bienen
Geschichte
Bienen gehören zu den ältesten Insekten unserer Erde. Seit über 50 Millionen Jahren haben sie sich perfekt an ihre Umgebung angepasst.
Weltweit sind rund 20.000 Bienenarten bekannt. Die meisten Arten leben solitär als Wildbienen. Nur wenige, wie unsere Honigbienen, bilden große, soziale Völker.
In Europa ist die Westliche Honigbiene (Apis mellifera) heimisch. Ihr Name stammt aus dem Griechischen und bedeutet „die Honigtragende“.
Sie tritt in verschiedenen regionalen Unterarten auf, darunter die Ligustica (Italienische Biene), die Carnica (Kärntner Biene) sowie die Mellifera (Dunkle Europäische Biene), die bis in die Mitte des letzten Jahrhunderts in Mitteleuropa verbreitet war.


Das Bienenvolk- der "Bien"
Ein Bienenvolk ist wie ein einziger Superorganismus, den Imker auch „Bien“ nennen.
Im Sommer lebt eine Königin mit bis zu 50.000 Arbeiterinnen und rund 15.000 Drohnen zusammen im Volk.
Jede Biene übernimmt, je nach Alter, eine individuelle Aufgabe zum Wohle der Gemeinschaft.
Die Königin
ist das Herzstück des „Bien“.
Mit bis zu 2.000 Eiern pro Tag sorgt sie für den Fortbestand des Volkes. Gleichzeitig sorgt sie mit ihren Pheromonen für Harmonie und Zusammenhalt im Volk.
Die Drohnen
sind die männlichen Bienen.
Ihre einzige Aufgabe ist die Begattung einer Jungkönigin. Nach einer erfolgreichen Paarung sterben sie.
Im Spätsommer werden die übrigen Drohnen von den Arbeiterinnen aus dem Stock gedrängt.
Die Arbeiterinnen
bilden den größten Teil des Volkes.
Je nach Alter putzen sie Zellen, pflegen die Brut, bauen Waben oder bewachen den Stock.
Später werden sie zu Sammelbienen und versorgen das Volk mit Nektar und Pollen.




das Leben einer Arbeiterin
dauert im Sommer nur etwa sechs Wochen.
Unermüdlich übernimmt sie in jeder Phase ihres kurzen Lebens neue Aufgaben.
Die ersten Tage
verbringt die frisch geschlüpfte Arbeiterin im Stock.
Als Putzbiene reinigt sie die Zellen im Brutnest und bereitet sie für die Eiablage der Königin vor.
Ab dem 4. Tag
sind ihre Futtersaftdrüsen vollständig entwickelt.
Nun wird sie zur Pflegebiene, Sie füttert die Larven und kümmert sich fürsorglich um die Brut.
Ab der 2. Woche
beginnt sie, winzige Wachsschuppen aus ihren Drüsen „auszuschwitzen“. Daraus entstehen neue Waben, in denen später Nektar und Pollen eingelagert werden.
In dieser Phase übernimmt sie außerdem den Wachdienst am Flugloch und schützt das Volk vor Eindringlingen.
Ab der 3. Woche
wird sie schließlich zur Sammelbiene.
Von nun an fliegt sie unermüdlich bis zu 40 Mal am Tag aus, um Nektar, Pollen, Wasser und Propolis zu sammeln,
bevor sie mit etwa 6 Wochen Ihr Lebensende erreicht.

der Schwarm
Der Schwarm ist die natürliche Art der Bienen, sich zu vermehren.
Wenn ein gesundes Volk im Frühling aus dem Vollen schöpfen kann genügend Vorräte sowie ausreichend junge Bienen vorhanden sind, bereitet sich das Volk mit der Aufzucht junger Königinnen auf die Teilung vor.
Wenn dann auch noch das Wetter passt, verlässt die alte Königin mit zehntausenden Bienen innerhalb weniger Minuten den Stock.
Die aufsteigende Wolke aus unzähligen Bienen ist ein Naturschauspiel der Extraklasse.
Schon nach kurzer Zeit sammelt sich der Schwarm in der Nähe des alten Nests oft an einem Ast oder ähnlichem.
Dort hängt er dicht gedrängt wie eine große Traube.
Während die meisten Bienen ruhig in dieser Traube verharren und die Königin schützen, fliegen einige Spurbienen aus um nach einer neuen Behausung wie etwa eine Baumhöhle oder einem geschützten Hohlraum zu suchen.
Haben sich die Kundschafterinnen auf ein Ziel geeinigt, zieht der ganze Schwarm geschlossen weiter.
So entstehen aus einem einzigen Bienenstaat zwei eigenständige Völker, ein faszinierender Neubeginn im Kreislauf der Natur.
In unserer „aufgeräumten“ Kulturlandschaft gibt es nur noch wenige natürliche Nistmöglichkeiten. Finden die Bienen keine passende Höhle, bedeutet das für den Schwarm fast immer den sicheren Tod.





